Freitag, 30. September 2011

lila sommer - auzüge

ein bilderbuch in tagebucheinträgen und postkarten
tagebucheinträge 21x21cm, collage, acryl, kugelschreiber auf papier







PROLOG

Es scheint mich in viele kleine Stücke zu zerreissen. In mir wütet ein Wirbelsturm der in viele verschiedene Richtungen zerrt. Ich bräuchte mehr als ein Leben. Aber die meisten Menschen haben nur ein Leben. Vielleicht gehöre ich nicht zu den meisten Menschen. Vielleicht kann man sich, wenn man nur genügend fest will, mehr als eine Realität schaffen.

Dies war der Anfang von Lila Sommer. Lila war ein Experiment, ein Gedankenspiel.
Ich war Lila und Lila war ich. Lila war alles was ich nicht war. Und Lila tat was ich mich nicht traute.

Anfangs ging es gut, denn ich und Lila waren uns meistens einig. Doch dann verliebte sich Lila in Janosha und ich mich in Christian.

Lila war Malerin.

Mein Leben war deutlich eintöniger. Die Abschlussprüfungen schlossen ihre Krallen täglich enger um mein Hirn und ich verbrachte lange Tage in der Bibliothek hinter hohen Stapeln dicker Bücher. Aus offensichtlichen Gründen gewann ich in diesen Wochen die Oberhand, da auch Lila einsah, dass es in diesem Augenblick für uns gewisse Prioritäten geben musste. In diesen Wochen habe ich mich in Christian verliebt. Es war natürlich keine Absicht gewesen und es stellte mich und Lila vor unlösbare Probleme.

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